
Kein Hollywoodautor der Welt hätte ein passenderes Ende für diese dürftige Vorstellung des HSV schreiben können. Mal wieder hatten die Hamburger bei der Auswärtsniederlage in Kiel ihre Chance vergeigt, nach dem Patzer vom Tabellenführer Sankt Pauli am Vorabend mit dem Stadtrivalen gleichzuziehen. Mal wieder hielt die Mannschaft dem Druck nicht Stand, mal wieder schaffte sie es nicht, die stets soliden Heimleistungen auch in der Fremde auf den Rasen zu bringen. Und – als liege hier ein Skript mit Oscar-Ambitionen vor – mal wieder waren es mit Finn Porath und Fiete Arp ausgerechnet zwei Ex-Hamburger, die einem ohnehin schon energiearmen Auftritt endgültig den Stecker zogen. Alles wie immer also. Und es geht noch weiter: Mal wieder werden Zweifel an Tim Walter laut. Mal wieder reagiert der provokationsfreudige Trainer gereizt auf berechtigte Nachfragen bezüglich der auffällig dünnen Auswärtsbilanz seines Teams: 14 Gegentore und sechs Punkte aus sieben Spielen quittierte der Trainer am Wochenende mit einem gewohnt patzigem „Es hat nichts damit zu tun, ob wir zu Hause oder auswärts spielen.“ Mal wieder bla bla bla. Sie sehen: Das Spiel ließe sich ewig spielen, dieser gesamte Text könnte im Grunde nur die Kreise nachzeichnen, die der HSV Woche für Woche um sich selbst dreht: souveräner Heimsieg, grinsender Tim Walter, katastrophaler Auswärtsauftritt, wütender Walter, ratlose Spieler, entrüstete Presse. Und wieder von vorn.
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